Online Reiseführer und der klassische Reiseführer in Buchform, versorgen uns mit den wichtigsten Infos und Tipps zum Urlaubsort. Wo liegen die jeweiligen Vorteile, und: Welche Quellen zur Recherche gibt es noch?
Online Reiseführer: Urlaub on- und offline planen
2018 steht vor der Tür und damit die Urlaubspläne, die von vielen ab Anfang des Jahres wieder geschmiedet werden. Heute haben wir unendlich viele Möglichkeiten, uns z.B. über eine Stadt in Europa oder ein Land, in dem wir unseren Urlaub verbringen wollen, zu informieren. Vom Online Reiseführer über den klassischen „travel guide“ in Buchform bis hin zu einschlägigen Online-Communities und themenspezifischen Foren im Netz. Jeder von uns geht dabei anders an die Planung des Urlaubs ran und nutzt ein anderes Medium. Andere wiederum verzichten sogar völlig auf Buch und Online Reiseführer, und holen sich stattdessen lieber im Gespräch mit Freunden und Bekannten die Inspiration.
Ob Berlin, Budapest oder Paris – über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, das Nachtleben oder die Shopping-Möglichkeiten des Wunschziels, kann sich jeder stressfrei im Vorfeld informieren. Online, aber auch offline: In Deutschland gibt es allein zehn Buchverlage, die auf das Thema „Urlaub“ und „Reisen“ spezialisiert sind. Viele von ihnen bieten neben ihren Print-Produkten zudem Online Reisefüher an.
Kostenlose Reiseführer im Internet
Wie oben erwähnt, war die Auswahl an Recherchequellen nie größer. Im Internet gibt es tausende Seiten, die kostenlos über nahezu alle Reise- und Urlaubsziele der Welt, informieren. Gerade Themenspezifisch. Für Backpacker und Rucksacktouristen, die durch einzelne Länder reisen wollen, eignen sich z.B. die entsprechenden Seiten von Lonely Planet, Rough Guides oder Trekkinguide. Auf Trekkingguide.de bekommt der interessierte User vielfältige Infos rund um die Themen Trekking, Wandern, Bergsteigen sowie entsprechende Literatur-Tipps.
Weitere nützliche Quellen sind z.B. Travel Independent (mit kompakten Länder-zusammenfassungen), Wikitravel oder Travelfish (Schwerpunkt: Südostasien). Der Online-reiseführer gewährt Tipps und Wissenswertes zu den schönsten und gefragtesten Reiseländern und -zielen weltweit: Von Städten in Europa wie Berlin oder London über Traumziele der Karibik bis hin zu exotischen Inseln wie Bora Bora.
Tipps für die Recherche: Blogs und Foren
Weitere sinnvolle (Social-Media-)Recherche-Tools, gerade für einen ersten Überblick und die Anfangsrecherche, sind:
- Blogs
- Foren sowie
- Facebook-Gruppen (etwa zu einer bestimmten Stadt oder Kontinenten wie Europa oder Asien)
Themen-Blogs gibt es Online unheimlich viele. Zu fast jeder Region Europas oder nahezu jedem erdenklichen Reisestil.
- Der Vorteil von Blogs: Man erhält Infos aus erster Hand und oft sehr persönliche Geschichten. Und: Charmante Reiseberichte mit Insider-Tipps, oft angereichert mit multimedialen Elementen. Das ganze stammt meist von Bloggern, die selbst das entsprechende Land oder die jeweilige Stadt, bereist haben. Außerdem sind Blogs aktueller als Bücher.
- Der Nachteil: Die Recherche kann lange dauern. Um in einem Blog an die gewünschten Infos zu kommen, kann aufgrund der Unübersichtlichkeit einiger Angebote, mitunter viel Zeit vergehen. Der Vorteil von Foren: Der Informations-Austausch. Durch den Frage-Antwort-Dialog mit Gleichgesinnten, eröffnen sich einem oft völlig neue Möglichkeiten und Ideen.
„Digitaler“ Druck auf Verlage
Was uns Verbraucher aufgrund der gestiegenen Auswahl (Print, Online) freut, ruft bei anderen leichte Panik hervor. So fühlen sich z.B. die klassischen Buchverlage von der wachsenden Digitalisierung zunehmend bedroht. Darunter natürlich auch die Reisebuchverlage, die ihre „travel guides“ verstärkt online anbieten müssen.
Denn moderne Smartphones, die mit schnellen Daten-Flatrates ausgestattet sind, haben sich in den letzten Jahren noch weiter verbreitet. Nicht zuletzt unter den „Best Agern“ (Personen ab 50 Jahren). Hinzu kommt der Ausbau des flächendeckenden W-LAN-Netzes. Dies alles hat zur Folge, dass immer mehr Dinge online erledigt werden: Vom Einkaufen über Bankgeschäfte bis hin zur Reiseplanung auf dem Laptop oder dem Smartphone. Urlaubspläne online zu schmieden, gehört für viele heute einfach dazu. Abzuwarten bleibt, ob der technische Fortschritt die beliebten „travel guides“ in Buchform, irgendwann vielleicht komplett verdrängt. Bis dahin muss man sich die Fragen stellen: Ist der Online Reiseführer so gut wie die Print-Variante? Und lohnt der Umstieg auf den digitalen „travel guide“?
Online Reiseführer: Das Angebot der Verlage
Egal ob Merian, der Michael Müller Verlag, Baedeker oder Lonely Planet: Viele Reisebuch- und -Magazin-Verlage, bieten ihre Produkte heute auch als digitale Variante an. Gewissermaßen also das Online-Pendant zu all ihren Büchern, egal ob es darin um ein Land, eine Stadt oder eine Region geht. Oder aber es werden abgespeckte Ausgaben mit reichlich Kartenmaterial, online zur Verfügung gestellt (kostenlos bei Marco Polo). Andere stellen ihre Bücher Eins-zu-Eins als E-Book zum Download bereit. Dann kann man sich ganz gemütlich vom Tablet oder dem Smartphone aus über Städte und Sehenswürdigkeiten informieren.
Je nachdem, wie umfangreich der Online Reiseführer ist und um welches Urlaubsziel es geht, muss der Interessierte Downloadgebühren zahlen. Diese können jedoch stark variieren. Sie liegen grob zwischen einem Euro und zehn Euro. Marco Polos beliebte City Guides, kann man beispielsweise für 3,99€ downloaden. Die digitalen Reiseführer stehen in aller Regel sowohl für Windows- als auch Mac-Betriebssysteme, zur Verfügung. Oder für die verschiedenen Smartphone-Versionen. So bieten etwa Verlage wie Merian oder Michael Müller, Online Reiseführer auch für das iphone an.
Mobile Guide: Praktisch aber abhängig von „externer Quelle“
Der Vorteil der E-Books: Einmal runtergeladen und auf dem elektronischen Gerät gespeichert, braucht man keine Internetverbindung mehr, um darin zu stöbern. Was auf die lange Sicht aber immer benötigt wird, ist: Strom. Egal ob Smarthpone, Tablet oder netBook. Hier wird ein großer Pluspunkt des klassischen Reiseführers in Buchform deutlich: Denn sobald es am Urlaubsort mal kein Internet gibt (zwecks Download) oder es zu einem Stromausfall kommt, bringt einem der tollste, informativste Online-Reiseführer nichts.
Das kann im Urlaubsalltag zu sehr ärgerlichen Situationen führen: Etwa wenn man in einem fremden Stadtteil dringend mal den Stadtplan benötigt. Oder einen Blick auf die schönsten Sehenswürdigkeiten am Aufenthaltsort werfen will. Aber dem Smartphone ausgerechnet in dem Augenblick der Saft ausgeht. Sind „externe Quellen“ wie Storm und W-LAN jedoch uneingeschränkt vorhanden, so zeigen sich die praktischen Vorteile der digitalen Reiseführer. Einer der größten: man spart Gewicht. Gerade bei Wander- oder Abenteuerurlauben ist es von Vorteil, nur das Nötigste mit sich zu tragen. Schwere, dicke Reiseführer im Rucksack, können da schnell hinderlich werden. Außerdem ist die digitale Ausgabe oft entsprechend günstiger als das Buch. Und Platz im Bücherregal brauchen mobile Guides praktischerweise aus keinen.
Print vs. Online Reiseführer
Das Angebot an „mobile guides“ ist bei einigen Verlagen und Anbietern allerdings auf jene Städte und Länder beschränkt, die am beliebtesten sind. Und damit am häufigsten nachgefragt werden. Die Auswahl an Reiseführern im Buchladen des Vertrauens oder in der Bücherei, ist immer noch am größten. Dort gibt es häufig alle Reiseführer des entsprechenden Verlags. Was nicht vorhanden ist, kann in der Regel bestellt werden. Aber das klassische Buch bietet noch weitere nützliche Aspekte: Blätter lassen sich herausreißen, Seiten markieren und mit Notizen versehen. Gerade bei der Vorbereitung des nächsten Urlaubs, ist das Gold wert.
Dies alles zeigt: Der Reiseführer als E-Book hat viele praktische Vorteile, die den Urlaubsalltag erleichtern. Er weist im Vergleich zum Buch aber auch einige Nachteile auf. In die Überlegung „Buch oder Online“, sollten auf jeden Fall folgende Aspekte mit einbezogen werden:
- die Art des Urlaubs (Wander- oder Strandurlaub, Sport- oder Kulturreise etc.)
- der Urlaubsort (wer Europa verlässt und in Städte oder Länder mit schlechter W-LAN-Infrastruktur oder unzuverlässigem Stromnetz reist, sollte zum Buch greifen)
- der Stand der Urlaubsplanung (siehe nächster Absatz)
Urlaubsplanung: Die E-Reiseführer von Marco Polo
Wer noch ganz am Anfang seiner Urlaubsplanung steht, sollte das Internet für eine erste Recherche nutzen. Gerade wenn es darum geht, sich erste Infos und Tipps über eine Urlaubsregion einzuholen, ist das Medium ideal. Wer auf Reiseführer in Buchform schwört, kann später immer noch in ein entsprechendes Buch investieren – sobald feststeht, in welche Stadt oder auf welchen Kontinent die Reise geht. Bis dahin gibt es im Internet genügend informative Portale und Webseiten, um sich – kostenlos – einen ersten Überblick zu verschaffen.
Ein Beispiel sind die übersichtlichen elektronischen Reiseführer von Marco Polo. Dabei handelt es sich um abgespeckte, digitalisierte Ausgaben der populären Print-Ausgaben. Für erste Informationen über den Wunsch-Urlaubsort, reicht es aber allemal. Es gibt tolle Hintergrundinfos und Tipps z.B. zu Sehenswürdigkeiten, Wetter und Klima, Events und Feste oder auch zu Aktivitäten und Ausflügen in die nähere Umgebung. Die Navigation bzw. Einteilung der Rubriken, erfolgt nach Kontinenten: Von Europa über Afrika bis Asien.
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