Deutsche Auswanderer: Die besten Deutschen verlassen ihr Land

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Die Statistiken verzeichnen immer mehr deutsche Auswanderer. Insbesondere gut ausgebildete Menschen verlassen immer häufiger Ihre Heimat. Hier erfahren Sie, worin diese Migrationsbewegung begründet liegt und welche Folgen sie für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft hat.

Deutsche Auswanderer: Immer mehr Menschen verlassen das Land

In der öffentlichen Berichterstattung ist das Thema Einwanderung ausgesprochen präsent. Es vergeht kaum ein Tag, an dem sich nicht eine Fernsehsendung oder ein Zeitungsartikel diesem Thema annimmt. Insbesondere die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung wird dabei intensiv diskutiert. Doch gibt es noch ein weiteres Thema aus dem Bereich der Migration, das für die Gesellschaft in Deutschland von großem Interesse ist: Deutsche Auswanderer.

Jedes Jahr verlassen viele Tausend Menschen das Land. Die Zahlen steigen dabei bereits seit Jahren deutlich an. Die unten stehende Tabelle stellt die zugehörigen Daten vor. Während 2011 678.969 deutsche Auswanderer registriert wurden, waren es 2015 bereits 997.552. Das entspricht einem Anstieg von beinahe 50 Prozent innerhalb von nur vier Jahren.

Im Jahre 2016 wirkt der Anstieg auf den ersten Blick besonders deutlich. Doch muss man dabei berücksichtigen, dass in diesem Jahr die Zählweise verändert wurde. Daher besteht hierbei keine Vergleichsgrundlage. Dennoch wird anhand der Zahlen deutlich, wie viele deutsche Auswanderer es gibt.

Jedes Jahr verlassen viele Tausend Menschen das Land. Die Zahlen steigen dabei bereits seit Jahren deutlich an.

Jedes Jahr verlassen viele Tausend Menschen das Land. Die Zahlen steigen dabei bereits seit Jahren deutlich an.(#01)

Anzahl der deutschen Auswanderer
Jahr Auswanderer
2011 678.969
2012 711.991
2013 797.886
2014 914.241
2015 997.552
2016 1.365.178
2017 1.134.641
Quelle: Statista

Video: Angstauswanderer: Raus aus Deutschland | Panorama – die Reporter | NDR

Die beliebtesten Ziele für deutsche Auswanderer

Nun stellt sich die Frage, welche Länder und Regionen deutsche Auswanderer als Ziel auswählen. Die unten stehende Tabelle zeigt an, welche Kontinente dabei besonders beliebt sind. An erster Stelle steht hierbei Europa. Rund 786.000 Personen, die zuvor in Deutschland lebten, ließen sich daraufhin in einem anderen europäischen Land nieder. Besonders beliebt ist dabei die Schweiz. Doch auch Österreich, Spanien und Frankreich sind beliebte Zielländer für deutsche Auswanderer.

Weshalb die Deutschen besonders häufig in andere Länder Europas auswandern, liegt auf der Hand. Von großer Bedeutung ist dabei die Nähe zur alten Heimat. Das macht es leicht, Freunde und Familienangehörige regelmäßig zu besuchen. Hinzu kommt, dass es innerhalb der EU recht einfach ist, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten.

In Ländern außerhalb Europas ist das häufig deutlich schwieriger. Schließlich bestehen zu den meisten EU-Staaten intensive Wirtschaftsbeziehungen. Deshalb lassen sich viele Menschen aus beruflichen Gründen zumindest zeitweise in einem anderen Land nieder. Die Zahl der Menschen, die in Länder auf anderen Kontinenten auswandern, ist hingegen deutlich geringer.

Hierbei stehen insbesondere Asien hoch im Kurs. Doch gibt es auch zahlreiche deutsche Auswanderer, die sich auf dem amerikanischen Kontinent niederlassen – in erster Linie in den USA.

Die Ziele der Auswanderer (Zielregionen 2018)
Land Auswanderer
Europa 786.064
Afrika 37.739
Asien 100.214
Amerika 55.347
Australien und Ozeanien 7.439
Staatenlos, unbekannt oder ohne Angabe 205.864
Quelle: Statistisches Bundesamt

Video: Auswandern statt Hartz 4 Doku 2018 deutsch HD

Gründe für die Auswanderung

Die Zahl der Menschen, die aus Deutschland auswandern, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Das führt zu der Frage, worin die Gründe für diese Entwicklung liegen. Die unten aufgeführten Umfrageergebnisse unter deutschen Auswanderern geben dafür einen wichtigen Anhaltspunkt. Die große Mehrheit von ihnen (72,2 %) gibt an, dass sie im Ausland neue Erfahrungen machen wollen. Diese Angabe ist zwar recht unpräzise, doch macht sie gleichzeitig deutlich, dass ein Aufenthalt in einem anderen Land in einer immer mobiler werdenden Gesellschaft nichts Außergewöhnliches ist.

Viele Menschen möchten einfach eine neue Kultur kennenlernen oder in einem fremden Sprachraum ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern. Hinzu kommen wertvolle Berufserfahrungen, die die Karrierechancen verbessern. Viele deutsche Auswanderer lassen sich nicht mit der Absicht in der Fremde nieder, dauerhaft dort zu bleiben. Ein großer Teil von ihnen hat die Absicht, nach einiger Zeit mit neuen Lebenserfahrungen wieder zurückzukehren.

An zweiter Stelle steht bei den Gründen für die Auswanderung der Beruf. Im Rahmen der Globalisierung werden immer häufiger Mitarbeiter an Niederlassungen im Ausland entsandt. Auch hierbei ist der Wechsel des Wohnsitzes häufig nicht dauerhaft vorgesehen. Ein weiterer wichtiger Grund für die Auswanderung ist die Familie beziehungsweise die Partnerschaft. Viele Menschen haben einen Lebenspartner in einem anderen Land gefunden und wollen gemeinsam mit diesem eine Familie gründen. Auch die Aussicht auf ein höheres Einkommen und damit verbunden auf einen höheren Lebensstandard bringt viele Menschen dazu, auszuwandern.

Die Zahl der Menschen, die mit ihrem Leben in Deutschland unzufrieden sind, ist mit rund 41 Prozent ebenfalls beträchtlich. Allerdings ist sie im Vergleich zu den anderen genannten Gründen recht gering. Das zeigt deutlich, dass die Unzufriedenheit mit der politischen oder wirtschaftlichen Situation nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Im Rahmen der Globalisierung werden immer häufiger Mitarbeiter an Niederlassungen im Ausland entsandt. Auch hierbei ist der Wechsel des Wohnsitzes häufig nicht dauerhaft vorgesehen.

Im Rahmen der Globalisierung werden immer häufiger Mitarbeiter an Niederlassungen im Ausland entsandt. Auch hierbei ist der Wechsel des Wohnsitzes häufig nicht dauerhaft vorgesehen.(#02)

Gründe für Auswanderung
(in Prozent – Mehrfachnennungen möglich)
Grund Anteil
Neue Erfahrungen machen 72,2
Beruf 66,9
Partner / Familie 50,9
Einkommen / Lebensstandard 46,9
Unzufrieden mit Leben in Deutschland 41,4
Ausbildung / Studium 17,1
Quelle: Spiegel
Die Zahl der Menschen, die mit ihrem Leben in Deutschland unzufrieden sind, ist mit rund 41 Prozent ebenfalls beträchtlich.

Die Zahl der Menschen, die mit ihrem Leben in Deutschland unzufrieden sind, ist mit rund 41 Prozent ebenfalls beträchtlich.(#03)

Deutsche Auswanderer verfügen über hohen Bildungsstand

Bei der Untersuchung der Migrationsbewegungen ist es sehr erkenntnisreich, den Bildungsstand der Aus- und Einwanderer zu betrachten. Denn daraus geht hervor, ob ein Land von der Migration profitiert oder nicht. Menschen mit hohem Bildungsstand tragen in der Regel deutlich stärker zum wirtschaftlichen Wachstum bei als Personen ohne Ausbildung. Wenn die einwandernden Personen hoch qualifiziert sind, finden sie in der Regel schnell eine Anstellung – häufig sogar in einer Führungsposition.

Darüber hinaus finden sich Auswanderer mit hohem Bildungsstand deutlich leichter in der Fremde zurecht – selbst wenn es sich um ein Land in einem anderen Sprachraum handelt. Auf diese Weise leisten sie wertvolle Beiträge zur wirtschaftlichen Entwicklung im Zielland. Wenn die Einwanderer hingegen über keine gute Bildung verfügen, ist die Integration in den Arbeitsmarkt deutlich schwieriger. Das führt dazu, dass die einwandernden Personen nur einen geringen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten. Wenn eine Integration in den Arbeitsmarkt überhaupt nicht möglich ist, werden sie zu einer starken Belastung für die Gesellschaft des Ziellandes.

Die unten stehende Statistik zeigt, dass deutsche Auswanderer in den meisten Fällen ein mittleres Bildungsniveau vorweisen können. Doch ist die Zahl der beruflich hoch qualifizierten Personen beinahe genauso groß. Sie machen rund 40 Prozent der Gesamtzahl der Auswanderer aus. Dieser Wert ist deutlich höher als der Anteil der hochqualifizierten Personen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland. Die Zahl der Menschen, die aus Deutschland auswandern und ein geringes Bildungsniveau haben, ist hingegen recht gering.

Bildungsstand deutscher Auswanderer (im Erwerbsalter)
  Anteil
Insgesamt 2.693.000
Mittleres Bildungsniveau 1.139.000
Hohes Bildungsniveau 1.043.000
Quelle: DIA e.V.

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Brain Drain: Eine große Gefahr für die Wirtschaft

Die oben dargestellten Zahlen zeigen, dass die Migrationsbewegungen für Deutschland sehr gefährlich sind. In der Forschung wird dieser Prozess als Brain Drain bezeichnet – als Ableitung der Gehirne. In Deutschland herrscht bereits seit vielen Jahren ein großer Fachkräftemangel. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, qualifizierte Bewerber zu finden. Dabei sind Personen mit einem hohen Bildungsstand besonders gefragt. Der Mangel an Fachkräften hemmt das Wachstum zahlreicher Unternehmen beträchtlich.

Wenn sich deren Anzahl durch die Auswanderung weiter reduziert, werden die daraus resultierenden Probleme nochmals größer. Aus diesem Grund stellt der Brain Drain eine große Gefahr für die deutsche Wirtschaft dar.

Rückkehrer aus dem Ausland: Gesuchte Fachkräfte

Der Effekt der Abwanderung qualifizierter Fachkräfte wirkt sich sehr negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus – allerdings nur, wenn die Abwanderung dauerhaft erfolgt. Wenn die Auswanderer nach einigen Jahren wieder zurückkehren, sind sie in der Regel besonders gefragt. Das liegt darin begründet, dass sie während ihrer Zeit im Ausland meistens sehr wertvolle Erfahrungen gesammelt haben. Das beginnt bereits bei den Fremdsprachenkenntnissen.

Nach einem längeren Aufenthalt in einem fremden Land beherrscht man die entsprechende Sprache in der Regel fließend. Davon können deutsche Unternehmen mit internationaler Ausrichtung stark profitieren. Darüber hinaus stärkt es die Persönlichkeit und die Führungsstärke, wenn man sich in einem fremden Land in der Arbeitswelt zurechtfindet. Auch diese Erfahrungen können sich auf eine spätere Tätigkeit in Deutschland sehr positiv auswirken. Schließlich kommt man im Ausland häufig mit ganz anderen Arbeitsweisen und Organisationsformen in Kontakt.

Manchmal kann es gewinnbringend sein, diese auch in Deutschland zu übernehmen. Mitarbeiter mit Auslandserfahrung bringen häufig kreative Ideen in den Betrieb ein, die zu dessen Entwicklung beitragen. Das macht die Rückkehrer zu sehr gefragten Fachkräften.

Video: Auswandern – und wieder zurück müssen | Doku | Die Reportage | NDR

Anreize für die Rückkehr stärken

Bislang erscheinen die Auswirkungen der Migration für Deutschland nicht sehr positiv. Während viele gut ausgebildete deutsche Auswanderer ihre Heimat verlassen, verfügt die Mehrzahl der Einwanderer über ein niedriges Bildungsniveau. Das kann die wirtschaftliche Entwicklung belasten. Damit das Land von den Auswanderern profitiert, wäre es wichtig, dass diese nach einigen Jahren wieder zurückkehren.

Auf diese Weise erhält die deutsche Wirtschaft nicht nur gut ausgebildete Fachkräfte zurück. Diese haben während ihrer Zeit im Ausland außerdem viele wertvolle Erfahrungen gesammelt, die sie nach ihrer Rückkehr in Deutschland einbringen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, möglichst viele Anreize für ihre Rückkehr zu schaffen.


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Keine Kommentare

  1. Ich halte die Zahlen für politkonform schöngefärbt. Fakt ist: Deutschland versinkt in einem idiologisch, faschistischem Sumpf von unfähigen, korrupten Politikern, die Krieg gegen die eigene Bevölkerung führt. Wer deutsche Politik kritisiert wird verächtlich, mundtot gemacht bis zur Existenzvernichtung. Leben kann man als Mensch mit Migrationshintergrund, denn dann wird einem ALLES notwendige zum Leben (Nahrung, Wohnungen…) hinten rein geschoben, während die Einheimischen, insbesondere die Rentner langsam aber sicher verhungern und ihre Wohnungen verlieren.
    Ganz reales Geschehen: Mein Frau und ich (Rentner) werden im Oktober wohl (dank der Habeckschen Hirnfäule) unsere Wohnung verlieren und stehen auf der Straße.

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